CHRISTIAN HERFARTH

CHRISTIAN HERFARTH

Ordinarius von 1981 bis 2001

Chirurg und Hochschullehrer 

*12. August 1933 in Breslau - †2. September 2014 in Heidelberg 

Vertieft Heidelbergs Ruf als Onkologisches Zentrum

Drei Hauptstandbeine: Chirurgische Onkologie sowie Gastroenterologische und Endokrine Chirurgie

Christian Herfarth wurde in Breslau geboren und teilt somit seine Vaterstadt mit den Ordinarien-Vorgängern Kirschner und Linder. Nach Studium in Tübingen, Wien und Hamburg bestand er 1957 sein Staatsexamen und promovierte im gleichen Jahr mit „summa cum laude“. Nach Abschluss der Medizinalassistentenzeit begann er seine chirurgische Laufbahn 1960 in Marburg, wo er sich 1966 habilitierte. Nach dem Wechsel nach Freiburg im Jahr 1968 nahm Christian Herfarth 1973 den Ruf auf den Chirurgischen Lehrstuhl der Universität Ulm an. Dort begründete er seine drei klinisch-wissenschaftlichen Hauptstandbeine: Die Chirurgische Onkologie sowie die Gastroenterologische und Endokrine Chirurgie. 1981 wurde Christian Herfarth als ordentlicher Professor für Chirurgie an die Universität Heidelberg berufen. Unter seiner Leitung wurde die Bedeutung Heidelbergs als Onkologisches Zentrum erheblich verbreitert und vertieft. Auch auf dem Gebiet der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sowie der chirurgischen Endokrinologie baute er den Ruf Heidelbergs als Referenzzentrum aus. Nicht zuletzt durch seine Initiativen wurde Heidelberg Transplantationszentrum Baden-Württembergs und das seit 1967 existierende  Nierentransplantationsprogramm wurde auf die Leber (1987), das Herz (1989) und das Pankreas (1992) erweitert. Es ist ein großer Verdienst von Professor Christian Herfarth als akademischer Chirurg, immer wieder wissenschaftlichen und praktischen Paradigmenwechsel für die Chirurgie frühzeitig erspürt zu haben. Die Bedeutung der Chirurgie und ihrer wissenschaftlichen Aufgaben hat er selbstbewusst und souverän vertreten, insbesondere wenn es galt, neuartige Methoden, wie z. B. die Molekularbiologie, für chirurgische Forschungsziele einzubinden. Er war deshalb immer in der Lage, sehr rasch fachliche und strukturell erforderliche Konsequenzen aus Neuerkenntnissen und Entwicklungen für die chirurgische Patientenversorgung und Forschung abzuleiten. 1987/88 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie). 1997/98 wurde er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Deutschen Krebsgesellschaft. Professor Christian Herfarth wurde am 30. September 2001 emeritiert. Auch nach der Emeritierung stand Professor Herfarth der Klinik beratend weiter zur Verfügung, besonders für strukturelle und wissenschaftspolitische Fragen. Im Jahr 2009 wurde eine Büste von Professor Herfarth im Verbindungsgang zu den Stationen 1 und 2 aufgestellt. 2003 wurde er mit der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille ausgezeichnet.

 

Zurück zur Übersicht

logo